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Geschichte des Landkreises Berchtesgadener Land

Bildurheber: Landratsamt Berchtesgadener Land

Der Landkreis Berchtesgadener Land l�sst sich in drei landschaftlich und topografisch verschiedene Gebiete unterscheiden: Das voralpine um Freilassing und Laufen, das mittelgebirgige um Bad Reichenhall und das hochalpine um Berchtesgaden. Sie haben auch eine unterschiedliche Geschichte erlebt:

Der Berchtesgadener Raum geht auf erste Rodungsaktivit�ten der Augustiner im 11. Jahrhundert zur�ck. Im Jahre 1122 wurde die Stiftskirche in Berchtesgaden eingeweiht. Im Laufe der Jahrhunderte konnte sich das Gemeindewesen entwickeln und gelangte auf Grund der reichen Salzvorkommen und ihrer Verwertung zu erheblichem Wohlstand. Dies �u�erte sich u.a. darin, dass Berchtesgaden zur F�rstprobstei ernannt wurde und v�llige Reichsunmittelbarkeit erhielt. Nach Jahrhunderten wechselvoller Geschichte, die besonders durch kriegerische Auseinandersetzungen wegen des Salzes gekennzeichnet waren, wurde schlie�lich im Rahmen der allgemeinen S�kularisation im Jahre 1803 die F�rstpropstei Berchtesgaden aufgehoben. 1810 kam das Gebiet zum K�nigreich Bayern. Die darauf folgenden Jahrzehnte zeigen das Aufkommen des Fremdenverkehrs. Erst waren es K�nstler, dann Alpinisten, bis schlie�lich der allgemeine Tourismus einsetzte, der auch heute noch dominiert.

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Demgegen�ber war Bad Reichenhall seit jeher bayerisches Territorium. Aus keltischen und r�mischen Anf�ngen erreichte auch dieses Gebiet dank der Solevorkommen und der Salzverarbeitung Reichtum und Ansehen. Kehrseite war, dass auch hier immer wieder Kriege wegen des Salzes gef�hrt wurden, besonders mit den benachbarten Salzburger F�rstbisch�fen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ein anderere Erwerbszweig, der die Stadt zu einer erneuten Bl�te brachte und der sie auch heute noch charakterisiert: das Soleheilbad.

Der n�rdliche Teil des Landkreises geh�rt zum sog. Rupertiwinkel, dessen Name auf Rupertus, den ersten Bischof von Salzburg (690 - 710), zur�ckgeht. Dieses Gebiet unterstand bis zur S�kularisation im Jahre 1803 dem Erzbistum Salzburg, das im Laufe der Zeit zu einem Pufferstaat zwischen Bayern und �sterreich wurde. Als Schifferstadt im Zuge des Salztransportes auf der Salzach konnte die Stadt Laufen zu ansehnlichem Wohlstand gelangen. 1816 erfolgte die letzte �nderung: Das Salzburger Land wurde durch die Saalach-Salzach-Linie getrennt; der westliche Teil kam zu Bayern, der �stliche Teil zu �sterreich. Wirtschaftlich gesehen hatte das auf Grund des nunmehr abgeschnittenen �stlichen Hinterlandes einen Abstieg zur Folge.

Fortan war das gesamte Gebiet des heutigen Landkreises bayerisch. Verwaltungsm��ig setzte sich jedoch die fr�here Dreiteilung fort: So waren es auch nach dem 2. Weltkrieg noch die Landkreise Laufen und Berchtesgaden sowie mittendrin die kreisfreie Stadt Bad Reichenhall. Erst durch die allgemeine Landkreisgebietsreform in Bayern 1972 entstand schlie�lich der heutige Landkreis Berchtesgadener Land, der aus diesen drei Gebietsk�rperschaften (unter Abtrennung des n�rdlichen Laufener Gebietes) gebildet wurde.